PROKLAMATION DER DADADEKADE 2o22


Mit der Proklamation der “Dada-Dekade Weimar 2022” soll das 100. Jubiläum des “Internationalen Kongresses der Dadaisten und Konstruktivisten” vorbereitet werden, auf dem sich vom 25. bis 27. September 1922 die Speerspitze der europäischen Avantgarde in der Klassikerstadt und in Jena versammelte.  Zu den Teilnehmern gehörten die Dadaisten Hans Arp, Hans Richter, Kurt Schwitters und Tristan Tzara, die Konstruktivisten El Lissitzky, Theo van Doesburg und  László Moholy-Nagy sowie die Bauhausschüler Karl Peter Röhl und Werner Graeff.

Die Galerie Markt 21 und die Klang Projekte Weimar laden mit ihrer Initiative zu einem Bekenntnis zur Moderne und zu einer Absage gegen alles Spießertum ein! Sie greifen damit zugleich Impulse der Bauhäusler auf, die mit ihren legendären Festen ein geeignetes Mittel zum “Protest gegen bürgerliche Herzverstocktheit, Gemütsduselei und Scheinleben” sahen und “sich selbst gegenseitig vor lauem Leben bewahren wollten”, wie es Walter Gropius formulierte.

In dieser “Traditionslinie” ist auch Franz Liszt zu nennen, dessen Innovationen bei den Weimarer Bürgern auf  Unverständnis und Ablehnung stießen. In Reaktion darauf gründete er 1854 mit seinen Freunden den “Neu-Weimar-Verein”, über dessen Stellung der Dichter Peter Cornelius formulierte: “Weimar ist eine große Stadt, die 13000 Einwohner hat. Neu-Weimar ist eine kleine Gemeinde, aber sie hat 13000 Feinde.”

Mit der “Dada-Dekade 2022” geht es jedoch nicht um kollektive Denkmalpflege, sondern um die Mobilisierung der schöpferischen Kräfte, die heute in der “freien Szene” existieren. Sie will die “Potentiale des Subversiven” nutzen, aus denen sich schon zu DDR-Zeiten eigenständige Initiativen entwickelten, und alle neu hinzu gekommenen Kreativ-Kräfte und Gruppierungen einbeziehen.

Erster Höhepunkt soll am 7. Mai ein großes Freudenfest der Sinne - die I.WEIMARERDADAMENTA  auf dem Marktplatz sein. Ein “work in progress”, für das die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen, das aber noch auf viele Beiträge hofft. Ob im “Absurden Chor”, “Schrott-Orchester” oder “Klingenden Fahrrad-Corso” – es werden noch Akteure gesucht, die zum Gelingen des Spektakels beitragen wollen!!! Es sollen Transparente gestaltet werden, auf denen zu lesen ist, was vor allem junge Leute bewegt oder ärgert. Es wird ein “speakers corner” geben, das Raum zum Vortrag eigener Texte bietet. Und … und … und!



Michael von Hintzenstern

PROCLAMATION OF THE DADA-DECADE WEIMAR 2o22


The Proclamation of the "Dada-Decade Weimar 2022" sets the stage for the 100th anniversary of the "International Congress of Dadaists and Contructivists" of which the spearhead of European Avant-garde was assembled in the Classicists Town and in Jena from the 25th to the 27th of September 1922.  Among the participants were the Dadaists, Hans Arp, Hans Richter, Kurt Schwitters and Tristan Tzara, the Constructivists El Lissitzky, Theo van Doesburg and  László Moholy-Nagy in addition to the Bauhaus students Karl Peter Röhl and Werner Graeff.

The Galerie Markt 21 and the Klang Projekte at Weimar are inviting through their initiative to the acknowledgment of the modern and rejection of petty mindedness! They reach directly to the Impulses of the Bauhausers who, with their legendary feasts, sow a well-suited medium for the "protest against middle-class complacence, indulgent  and pretentious lives" and "which themselves, seek to mutually protect against luke warm life", as Walter Gropius put it.

In this "tradition-direction" Franz Liszt ought also to be mentioned, as his innovations were met with misunderstanding and rejection by Weimar citizens. In response to this, he formed the "New Weimar Corporation" with his friends in 1854 about which the poet, Peter Cornelius stated: "Weimar is a large town of 13,000 citizens. New Weimar is a little community but has 13,000 enemies." 

With the "Dada-Decade 2022" we are not dealing with collective monument conservation, but with the mobilizing of the creative powers, which exist today in the "free scene". It aspires to use the "potential of subversives" out of which, even during the GDR times, developed self-sufficient initiatives and brought in all newly adopted creative powers and groupings.

The first highlight is the Joy Feast, the first WEIMAR DADAmEnTA, on the 7th of May at the Marktplatz. A “work in progress”, for which the preparations will be running at high levels, yet is hoping for many presentations. Whether in the "Absurd Choir", "Garbage-Orchestra" or "Tonal Bicycle-course" participants will be sought, who want to contribute to the success of the spectacle!!! There will be transparencies made, on which one can read what moves or annoys particularly young people. There will be a "speakers corner" for the airing of individual texts. And so on, and so forth… !



Michael von Hintzenstern


översättning: Dominic Eckersley

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