Die 2012 gestartete DADA-DEKADE hinterfragt 2017 unter dem Motto „Reformation, Revolution, Reklamation“ historische Ereignisse, die vor 500 bzw. 100 Jahren für Furore sorgten: Luthers Thesenanschlag und die Große Sozialistische Oktoberrevolution. Dabei reagiert sie zugleich auf brisante gesellschaftspolitische Entwicklungen. Anlässlich des sechsten Themenjahres wird deshalb die alljährliche Performance „Neujahrsempfang“ mit einer Ausstellung des Ideenmillionärs Richard von Gigantikow verknüpft, den „Die Zeit“ als „letzten Dadaisten des wilden Ostens“ bezeichnete.
Der gebürtige Erfurter, der bereits in den 1980er Jahren mit spektakulären Kunst-Aktionen in der Ostberliner Szene am Prenzlauer Berg gegen die offizielle Kulturpolitik auftrat, ist bis heute unbequem geblieben. So intervenierte er im Juni 2016 mit der „WuKaMenta“ vor der Frauenkirche in Dresden und lud 33 internationale Künstler ein. Die Idee einer Ausstellung von „Wunderkammern zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum“ wird 2017 fortgesetzt und die Frage beleuchten: „anders leben, aber wie?“
Sein Lügenmuseum, seit 2012 in Radebeul beheimatet, zeigt „Reliquien einer traumatisch eingestürzten Inneneinrichtung namens DDR“. Aus seinem reichen Fundus sind in Weimar Collagen, Installationen, Licht- und Klanginszenierungen zu sehen.